Pferdebox gestalten: 7 Tipps, wie sich das Pferd in der Box wohl fühlt

Wie heißt es so schön: das Glück der Erde liegt auf dem Rücken der Pferde. Für Pferdefans, Reiterinnen und Reiter und vor allem Pferdebesitzerinnen und -besitzer sind die Tiere der Lebensmittelpunkt. Jede freie Minute wird im Stall, auf der Koppel oder auf dem Reitplatz mit dem geliebten Vierbeiner verbracht. Dabei gilt: je mehr Bewegung ein Pferd bekommt, desto ausgeglichener und glücklicher fühlt es sich. Nichtsdestotrotz verbringen die meisten Pferde auch einen Großteil des Tages in ihren Boxen. Umso wichtiger ist es, auf das richtige Stallklima und die geeignete Einrichtung der Pferdebox zu achten. 

Tipp 1: Luftzirkulation, Temperatur und Licht müssen stimmen

Damit Pferde sich wohl fühlen, ist ein gutes Stallklima aus Luftzirkulation, Temperatur
und Licht das A und O. Dabei sind besonders Ställe mit hohen Decken von Vorteil. Sie unterstützen die Luftzirkulation und sorgen für mehr Helligkeit. Eine gute Luftzirkulation sorgt für ein gesteigertes Wohlbefinden und beugt Atemwegserkrankungen wie Bronchitis vor. Zudem reguliert regelmäßiger Luftaustausch die Luftfeuchtigkeit und beugt damit der Ausbreitung von Pilzen und Bakterien vor. Ebenso wichtig im Stall ist die optimale Temperatur. Idealerweise sind Fenster und Türen geöffnet, denn Pferde verfügen über eine gute Thermoregulierung. Wenn der Temperaturunterschied zum Außenbereich zu groß wird, kann Zugluft entstehen. Das sollte vermieden werden. Eine gute Belichtung gehört ebenso zu einem guten Stallklima. Ein gut ausgeleuchteter, heller Stall wirkt sich positiv auf den Biorhythmus und entspannend auf die Pferde aus. 

Tipp 2: Pferde sind gerne in Gesellschaft

Pferde sind Herdentiere. In freier Wildbahn ist das Zusammenleben in der Gruppe für die Tiere absolut überlebenswichtig. Das Bedürfnis, nicht allein sein zu wollen, haben Pferde auch dann, wenn sie im Stall gehalten werden. Daher ist es wichtig bei der Einrichtung von Pferdeboxen darauf zu achten, dass die Pferde einander im Stall sehen, miteinander kommunizieren und sich gegenseitig das Fell pflegen können. Optimal sind hierbei Paddock Boxen. Sie erlauben den Tieren auch nach draußen zu gehen und „Quality Time“ mit ihren Artgenossen verbringen zu können. 

Tipp 3: Eine angenehme Stallatmosphäre

Viel Lärm und Unruhe verursachen bei den meisten Pferden Stress. Als Fluchttiere sind Pferde immer auf der Hut und reagieren sehr sensibel auf Veränderungen ihrer Umgebung. Umso wichtiger, dass der Stall, in dem die Pferde oftmals einen Großteil ihrer Zeit verbringen, ein ruhiger Ort ist.  Menschen, die sich im Stall aufhalten, sollten sich ausgeglichen und ruhig gegenüber den Tieren verhalten. Sie sollten unnötige Geräusche vermeiden, zum Beispiel durch umfallende Arbeitsgeräte, laute und schrille Handyklingeltöne oder ein zu lautes Reden oder gar Schreien im Stall.

Tipp 4: Die Größe der Pferdebox ist entscheidend

Die Faustregel zur Berechnung der minimalen Boxengröße in Quadratmeter lautet: 2,5 x das Stockmaß des Pferdes. Die Formel gewährleistet, dass das Pferd sich hinlegen kann, ohne mit dem Körper an die Boxenwände zu stoßen. Pferde legen sich in der Regel nur recht selten hin. Sie ruhen und schlafen meist im Stehen. Durch das Hinlegen symbolisiert das Pferd, dass es sich wohlfühlt, in sich ruht und keine Angst vor möglichen Gefahren hat. Wenn die Box groß genug ist, kann sich das Pferd zudem problemlos einmal um die eigene Achse drehen und so alle Ecken des Stalls überblicken. Die Deckenhöhe sollte mindestens 75 Zentimeter höher als der Kopf des Tieres sein. Denn eine hohe Decke gewährleistet eine bessere Luftzirkulation.  

Tipp 5: Der richtige Bodenbelag ist rutschfest

Da Pferde den Großteil ihrer Zeit im Stehen verbringen, ist der richtige Boden für sie extrem wichtig. Viele Boxenböden sind betoniert und werden mit Einstreu bedeckt. Zwar bietet Einstreu Schutz vor Kälte und dem harten Boden, doch bei zu wenig Einstreu wird nicht genug Feuchtigkeit gebunden, wodurch die Pferde ausrutschen und sich verletzen können. Besser sind Böden aus Stallmatten in Kombination mit Einstreu. Die Gummimatten schonen die Gelenke der Tiere, weil sie elastisch sind, schützen vor Ausrutschen, verhindern einen zu schnellen Kälte-Wärme-Austausch über den Boden und sind leicht zu pflegen.

Tipp 6: Die richtige Wandverkleidung

Wenn das Pferd trotz aller Vorkehrungen doch einmal unruhig in der Pferdebox werden sollte, ist ein Wandtrittschutz die beste Methode, um Verletzungen vorzubeugen. Das aus Gummi bestehende Material des Wandtrittschutzes schützt die Gelenke der Pferde, falls sie gegen die Boxenwand treten sollten. Und auch Lärm durch Tritte wird durch die Gummimatten an der Wand vermindert. So können andere Pferde im Stall entspannt und ruhig bleiben. Genau wie die Stallmatten ist der Wandtrittschutz pflegeleicht und bedarf keiner Wartung, außer einem gelegentlichen Abspritzen mit Wasser.

Tipp 7: Eine glückliche Pferdebesitzerin oder ein glücklicher Pferdebesitzer

Auch wenn das Sprichwort besagt: „Das Glück der Erde liegt auf dem Rücken der Pferde“ ist es doch gerade für die Tiere genauso wichtig, dass die Menschen, zu denen sie regelmäßig Kontakt haben, ausgeglichen und glücklich sind. Besonders die Besitzerin oder der Besitzer sollten gegenüber dem Pferd eine positive Grundhaltung haben. Pferde sind sehr sensibel und spüren, wenn die Menschen um sie herum nicht ausgeglichen sind. Dieses Gefühl überträgt sich auch schnell auf die Tiere. Daher gilt: Umso glücklicher der Mensch, desto glücklicher das Tier.