Fallschutzplatten einzeln ausgelegt

Fallschutzplatten verringern die Verletzungsgefahr auf Spielplätzen. Ob unter Spieltürmen, Rutschen, Klettergerüsten, Schaukeln oder Wippen, die Fallschutzplatten kommen dort zum Einsatz, wo Stürze abgefangen werden müssen. In unserem Blogbeitrag erfahren Sie, was beim Verlegen von Fallschutzplatten zu beachten ist.

Allgemeine Hinweise

Temperaturschwankungen haben Einfluss auf die Fallschutzplatten. Materialbedingt dehnen sich die aus Gummigranulat hergestellten Platten, wie auch alle anderen Festkörper, bei Wärme aus, bei Kälte ziehen sie sich zusammen. Lagern Sie die Platten vor der Verlegung daher unter den gleichen Temperaturbedingungen und vermeiden Sie auf diese Weise unterschiedliche Ausdehnungen des Materials. Die optimale Lagerung bis zur Verlegung der Platten liegt bei mindestens 10 Grad Celsius, UV-geschützt und bei ausreichender Luftzirkulation. Daher muss bei einer längerfristigen Lagerung die Verpackung soweit entfernt werden, dass eine ausreichende Luftzirkulation der Platten gewährleistet ist, um Beeinträchtigungen wie Schimmelflecken durch Feuchtigkeit, Staunässe und Kondenswasser zu vermeiden.

Mindestens drei bis vier Stunden vor der Verlegung sollten Sie die Platten lose auslegen, damit sie sich an die Umgebungstemperatur anpassen können. Liegt die Umgebungstemperatur bei unter 5 Grad Celsius, dann sollten die Platten nicht verlegt werden. Die Platten sollten während der Verlegung trocken sein, andernfalls könnte der verwendete Kleber aufschäumen. Eine Verlegung bei leichtem Regen ist unproblematisch.

Vor der Verlegung

Damit Sie gut vorbereitet sind, haben wir Ihnen alles Notwendige gut übersichtlich zusammengestellt.

  1. Rechtwinkligkeit der Fläche prüfen: Die Fläche, auf der Sie die Platten verlegen, muss rechtwinklig sein. Nur so gelingt eine exakte Ausrichtung der Platten. Wir empfehlen vorab den Einbau einer Randeinfassung, wodurch die Rechtwinkligkeit erreicht wird. Hier geht es zu unseren Randeinfassungen. Sollte keine Randeinfassung vorhanden sein, empfehlen wir die Verwendung einer Schlagschnur, um die Rechtwinkligkeit zu überprüfen.
  2. Verträglichkeit mit anderen Bodenbelägen prüfen: Soll die Verlegung im Innenbereich erfolgen, muss vorab die Verträglichkeit mit dem vorhandenen Bodenbelag beziehungsweise dem Untergrund geprüft werden, da es z.B. bei PVC-haltigen Bodenbelägen zu einer Weichmacherwanderung kommen kann.
  3. Verlegeplan erstellen: Um die Verlegung der Fallschutzplatten so einfach wie möglich zu gestalten, wird die Erstellung eines Verlegeplans empfohlen. Im Verlegeplan werden das Verlegemuster sowie die Verlegerichtung festgelegt. Anschließend ermitteln Sie den Materialbedarf und reduzieren durch eine ordentliche Planung Ihren Verschnitt.
  4. Zubehör bereitlegen: Sie benötigen folgendes Zubehör bei der Verlegung:
  • Schlagschnur
  • Bandmaß
  • Kreide oder wasserlöslicher Stift
  • Teppichmesser
  • Stichsäge, Bandsäge oder elektrischer Fuchsschwanz
  • Knieschützer
  • Handschuhe
  • Winkel
  • Kleber (gibt es bei uns im Shop)
  • Klebepistole oder Kartuschenpresse für den Kleber
  • Gummihammer
  • Metallblech (Maße 1m2, Stärke 1 mm)
  1. Oberfläche säubern: Die Oberfläche muss vor der Verlegung frei von Verschmutzungen sein. Entfernen Sie Sand, kleine Steine, Öl oder sonstige Verschmutzungen.
Fallschutzplatten werden verlegt

Verlegung

Wenn alle Vorbereitungen abgeschlossen sind, können Sie mit der eigentlichen Verlegung der Platten beginnen. Starten Sie, indem Sie die erste Reihe der Fallschutzplatten exakt entlang der rechtwinkligen Randeinfassung verlegen. Verkleben Sie die Platten der ersten Reihe, wenn Sie verhindern möchten, dass die Platten unbefugt entfernt werden können.  Wenn die weiteren Platten mit Steckverbindern verlegt werden, ist ein zusätzliches Kleben nicht erforderlich. Werden sie ohne Steckverbinder verlegt, ist ein Verkleben der restlichen Platten zwingend erforderlich, um die Lagestabilität der Platten zu gewährleisten.

Ist die Tragschicht des Bodens ungebunden, dann empfehlen wir die Verwendung eines GRK3Geotextils, um eine Trennung zwischen den Bauschichten herzustellen und so eine problemlose und erfolgreiche Verlegung zu ermöglichen. Das Geotextil ist dabei Trennlage und Stabilisierung zugleich. Die Platten verkleben Sie mit dem Geotextil. Bei einer gebundenen Tragschicht erfolgt die Verklebung der Platten direkt mit dem jeweiligen Untergrund. Bei gebundenem nicht drainagefähigem Untergrund muss ein Gefälle von ein bis zwei Prozent (1-2 cm pro Meter) sowie eine Abflussmöglichkeit für das anfallende Oberflächenwasser am Rand vorhanden sein.

Für kleine Flächen, für Seitenflächen sowie auch für die punktuelle Verklebung der Platten und Keilrandelemente eignet sich ein Einkomponentenkleber auf Polyurethanbasis. Dazu wird der Klebstoff an den Seitenflächen oder punktuell auf der Unterseite der Platten aufgebracht. Ein 600 ml Schlauchbeutel reicht für etwa 6-8 laufende Meter (lfm) oder 200 ml pro Quadratmeter bei der punktuellen Verklebung der Platten. Für größere Flächen und für eine optimale Verklebung der Platten sind Zweikomponentenkleber auf Polyurethanbasis geeignet. Diese werden gemäß Datenblatt des Herstellers angerührt und verarbeitet. Der Verbrauch liegt dabei je nach Kleber zwischen 0,8 und 1,2 Kilogramm pro Quadratmeter.

Fallschutzplatten verkleben

Für beide Arten von Klebstoffen gilt, dass der Klebstoff vor der Begehung der Fläche vor Nässe geschützt aushärten muss. Bei Fallschutzplatten in 2 und 3 cm Stärke ist aufgrund der Lagestabilität der Platten eine vollflächige Verklebung mit einem PU- Zweikomponentenkleber mit dem Untergrund empfehlenswert.

Die zweite Reihe der Fallschutzplatten sollten Sie hälftig versetzt verlegen, sodass T-Fugen entstehen. Die Verlegung im Versatz sorgt für mehr Stabilität in der Fallschutzfläche. Beginnen Sie dazu mit einer halben Platte und verbinden Sie diese ggf. mit den Steckverbindern an der ersten Reihe. Mit Hilfe eines hochstabilen Cuttermessers, einer Stichsäge, einer Bandsäge oder einem elektrischen Fuchsschwanz können Sie die Platten auf die gewünschte Größe zuschneiden. Die Platten sollten dicht gepresst nebeneinander verlegt werden, um eine nachträgliche Spaltbildung zu vermeiden.

Falls Sie die Platten mit Steckverbinden auf ungebunden Tragschichten verlegen, dann kann es beim Montieren der Platten vorkommen, dass sich der Splitt oder Brechsand durch das Zurechtschieben der Platten  zu kleinen Dämmen aufbaut, die dann die Montage der Platten behindern können. Um das zu vermeiden, können Sie als Montagehilfe ein dünnes Metallblech zur Hilfe nehmen. Legen Sie das Metallblech unter die zu verlegende Fallschutzplatte, um diese einfacher positionieren zu können. Verbinden Sie die Platte mit den Steckverbindern, wenn sie an der richtigen Position liegt, und entfernen Sie das Metallblech wieder. Bei einer Verklebung der Platten ist das nicht erforderlich.

Nach der Verlegung

Sind die Fallschutzplatten fertig verlegt, dann darf die neu verlegte Fläche etwa 24 Stunden lang nur vorsichtig betreten werden. Erst danach ist der Klebstoff in der Regel komplett ausgehärtet. Beachten Sie hierzu auch die Angaben des Klebstoffherstellers.

Abnutzung, Wettereinfluss und Vandalismus an den Fallschutzplatten kann dazu führen, dass die Sicherheit auf dem Spielplatz beeinträchtigt wird. Sand und Splitt auf den Platten können zu einem vorzeitigen Verschleiß führen. Aus diesem Grund empfehlen wir eine regelmäßige Inspektion und Wartung.

 

 

Erklärungsbedürftige Begriffe

Gebundene Tragschicht: Bei einer gebundenen Tragschicht wird ein Untergrund aus Schotter mit einer Stärke von mindestens 20 cm eingebracht und mit Hilfe einer Rüttelplatte verdichtet. Danach wird eine Asphalt- oder Drainbetonschicht mit einer Stärke von mindestens 2,5 cm zu einer ebenen Fläche aufgebracht.

Ungebundene Tragschicht: Bei einer ungebundenen Tragschicht muss der Untergrund eben sein und eine ausreichende Festigkeit, Drainagefähigkeit und Beständigkeit aufweisen. Als Untergrund wird Schotter mit einer Stärke von mindestens 15 cm eingebracht und mit Hilfe einer Rüttelplatte verdichtet. Danach folgt eine Schicht aus Brechsand/Splittergemisch von mindestens 2 cm Stärke, die ebenfalls mit der Rüttelplatte verdichtet wird. Die Oberfläche muss eben, frei von Hohlräumen und stabil sein.

Geotextil: Textilie aus natürlichen oder künstlichen Stoffen, die meist wasserdurchlässig ist. Geotextil ist ein Baustoff und wird zum Trennen, Dränen, Filtern Bewehren, Schützen oder Verpacken eingesetzt.